Juden in Bürgel – 1603 bis 1942

Historischer Stadtrundgang unter Leitung des
ehemaligen Stadtarchivars Hans-Georg Ruppel

9. November 2008
15.00 Uhr bis 16.30 Uhr
Treffpunkt: Offenbach-Bürgel, Bürgerplatz ("Dalles")
Keine Teilnahmegebühr

Veranstalter:
Max Dienemann / Salomon Formstecher-Gesellschaft Offenbach


Der Bürgerplatz ist Ausgangspunkt für den Rundgang zu historischen Stätten jüdischer Geschichte im vormals selbständigen Bürgel. Mit Blick auf die 70. Wiederkehr des Tages des Novemberpogroms von 1938 wollen wir der Juden gedenken, die aus Bürgel wie aus anderen Orten vertrieben, die deportiert und ermordet wurden.

Der frühere Stadtarchivar Ruppel will mit den Teilnehmern des diesjährigen Rundgangs, bei dem wir auch an die Eingemeindung Bürgels vor hundert Jahren erinnern werden, folgende Orte aufsuchen:
  • Bürgerstraße 15 (ehemalige Synagoge, 1824 eingeweiht),
  • Mainstraße/Ecke Schifferstraße (früher "Cafe Schlesinger", der Komponist Jacques Offenbach besuchte in dem nicht mehr vorhandenen Haus mehrere Male seine Tante),
  • den jüdischen Friedhof im Mainbogen.
Die Jüdische Gemeinde in Bürgel ist 104 Jahre älter als die Nachbargemeinde in Offenbach. 1603 wurde die Bürgeler Gemeinde in einer Liste der damals erhobenen "Türkensteuer" erstmals erwähnt. Bis 1939 blieb die Gemeinde eigenständig. Die Nationalsozialisten vertrieben die meisten der 60 Juden, die noch zu Beginn der dreißiger Jahre in Bürgel lebten. 1942 wurden drei Juden nach Theresienstadt deportiert, sechs weitere Juden in die Vernichtungslager nach Polen.

[ zurück ]

© Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft e. V.